28. Juli 2013

Blau

Falls Ihr Euch fragt, wann dieses knallige Blau, dieses Kobaltblau, das seit einiger Zeit hie und da mikrotrendmäßig auftaucht, wenn Ihr Euch also fragt, wann dieses electric blue schon einmal en vogue war, das kann ich Euch sagen: Es war 1981.

Hier der Beweis. Pamela, mal wieder total fashion forward, in einem knallblauen Zweiteiler:

Auch Lucy trägt in der gleichen Folge knallblau:

Und nicht nur Sue Ellen und Liz Craig, Pamelas Chefin bei The Store, tragen blau, auch Miss Ellie springt auf den Blau-Trend an:

Die Bilder stammen aus den Folgen 64 „Executive Wife“, 65 „End of the Road, Part I“ und 66 „End of the Road, Part II“, alle drei wurden erstmals im Januar 1981 in den USA ausgestrahlt. Hier, hier und hier gibt es Zusammenfassungen der jeweiligen Folgen – to whom it may concern.

Überhaupt ist Dallas Decoder eine prima Seite! Besonders gern lese ich die Rubrik „Dallas Styles“, amüsante Betrachtungen zu ausgewählten Stilaspekten wie zum Beispiel Pamelas Minipli-Frisur, mit der sie in Folge 68 „Start the Revolution with Me“ plötzlich aufkreuzt. Bei den Recherchen zu meinem Artikel „Frisurenparade“ ist mir diese Frisur doch tatsächlich entgangen! Thumbs down, tät ich mal sagen! Zum Glück könnt Ihr unter „Pam’s Perm“ nachlesen, was es mit dieser Frisur auf sich hat.

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21. Juli 2013

Morgenmäntel

Neben meinem einen Hobby – an heißen Sommersonntagnachmittagen mit dem Fahrrad durch ausgestorbene Industriegebiete zu cruisen – habe ich ein zweites Hobby, nämlich an Werktagen ausschlafen und dann im Morgenmantel faul herumtrödeln bis ungefähr 11 Uhr mit anschließendem Überlegen, wie man den restlichen Tag weiter vertändeln könnte. Ein Hobby, dem ich leider nur selten nachgehen kann! Wenn man es genau nimmt, eigentlich nur samstags und sonntags, und das ist nicht dasselbe und schon gar nicht das Gleiche. Seufz.

Aber zum Glück gibt es Morgenmäntel! Manchmal stehe ich an Werktagen eine Stunde früher auf, werfe mir einen meiner Morgenmäntel über, bereite mir auf umständliche Art und Weise eine Kaffee zu, spaziere kaffeetrinkend durch die Wohnung, nehme hier ein Buch aus dem Regal und zupfe dort ein verwelktes Blättchen an einer Zimmerpflanze ab, gehe auf den Balkon, schaue wie das Wetter ist und gebe mich der Illusion hin, den ganzen Tag nichts tun zu müssen. Entscheiden an diesem Szenario ist der Morgenmantel. Ohne Morgenmantel funktioniert es nicht, erst er gibt mir dieses Instanttrödelfeeling. Ein Morgenmantel ist also eine Art Sehnsuchtsort für mich, ein tragbarer locus amoenus oder meinetwegen auch ein mobiler hortus conclusus.

Ich besitze zwei Morgenmäntel, einen cyclamfarbenen mit schwarzem Paisleymuster aus weichem Jerseystoff, den ich von meinem Großvater geerbt habe, und einen kimonoartigen weinroten aus Seide mit so weißen Emblemen drauf. Beide Morgenmäntel sind mir viel zu groß, was ihre Wirkung nicht schmälert, aber die Ärmelenden hängen manchmal in den Kaffee, weswegen ich mir einen  dritten Morgenmantel kaufen will.

Ist aber gar nicht so einfach – zumindest online nicht. Auch bei den Herstellern feinster Schweizer Wäsche (Achtung, Verwechslungsgefahr! Zimmerli ist der Wäschehersteller, bei Hämmerli gibt es hochwertige Waffen) ist die Morgenmantelauswahl gering. Werden Morgenmäntel nicht mehr nachgefragt?

Den schönsten Morgenmantel besitzt übrigens Bobby Ewing. Genau so einen hätte ich gern.




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7. Juli 2013

Das beste Bild der Ausstellung

Vor einiger Zeit habe ich doch tatsächlich behauptet, die Tatsache, dass der Berliner Bezirk Gropiusstadt nach einer Person benannt ist, sei in Berlin eine Seltenheit, wenn nicht sogar eine Einzigartigkeit. Fettes dislike meinerseits an mich selbst. Mittlerweile bin ich schlauer: Vielleicht nicht gerade jeder, aber fast jeder Berliner Bezirk ist nach einer Person benannt! Ein aufmerksamer Leser und gebürtiger Gropiusstädter hat mich in den Kommentaren darauf hingewiesen.

Ich möchte also meine falsche Behauptung in folgende Richtung korrigieren: Die Tatsache, dass der Berliner Bezirk Gropiusstadt nach einer Person benannt ist, nach deren Großonkel ein prachtvolles Gebäude in einem anderen Bezirk benannt ist, ist in Berlin eine Seltenheit, wenn nicht sogar eine Einzigartigkeit.

Wo wir gerade beim Martin-Gropius-Bau sind: Dort läuft derzeit eine Ausstellung mit dem Titel „Kosmos Farbe. Itten – Klee“. Beim Betrachten der Bilder von Klee, die ich alle kannte und nun endlich im Original gesehen habe, fiel es mir wieder ein: Ich war bereits als Kind Paul-Klee-Fan. Ja, es ist hart, ich weiß, aber ich habe mich schon als Kind mit Kunst beschäftigt und zwar, indem ich gelegentlich durch das eine oder andere Kunstbuch und besonders gern durch Paul-Klee-Bücher blätterte. Dieses Fantum wurde nun reaktiviert.


Das beste Bild der Ausstellung ist „Leidende Frucht“, auf dem ein Birne abgebildet ist, die, wie mir scheint, Fieber hat. Ein zugleich witziges, trauriges und schönes Bild – ein Kombo, die man auch erst mal hinbekommen muss.

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1. Juli 2013

Meine acht liebsten Paar Socken vs. Meine acht Paar liebsten Socken vs. Meine liebsten acht Paar Socken

Strumpffetischisten aufgepasst! Gehen Sie nicht weiter, hier gibt es etwas zu sehen! Nämlich eine Studie zum Thema „Meine acht liebsten Paar Socken“ respektive „Meine acht Paar liebsten Socken“ beziehungsweise "Meine liebsten acht Paar Socken". Für alle Sockenverächter hingegen gilt: Sorry for not being sorry, dass es hier schon wieder um Strumpfwaren geht.

Um eine gute Vergleichbarkeit zu gewährleisten und valide Daten zu liefern, habe ich in meiner Sockenstudie den Faktor Hose, den Faktor Hintergrund und den Faktor Schuhe konstant gehalten.  Here we go!









Wenn man will, kann man hier eine gewisse Affinität zu Streifen herauslesen: Immerhin 87,5 Prozent meiner Lieblingssocken sind gestreift. Ja, ich mag Streifen – aber wer tut das nicht? Mein Chef zum Beispiel trägt sehr gern längsgestreifte Hemden. Wenn ich dann vom Hemd meines Chefs auf meinen Rechner und wieder auf das Hemd meines Chefs und wieder auf meinen Rechner schaue, weil er, also mein Chef, mal wieder wichtige Informationen von mir benötigt, zerschießt es meinen ganzen Bildschirm, in meinem Hirn gibt es einen Wahrnehmungskurzschluss und ich sehe sowohl auf meinem Bildschirm wie auch auf dem Hemd meines Chefs komische Riesenpixel umherwandern. Ich muss mich dann immer total zusammenreißen, dass ich mir nicht mit beiden Händen die Augen zuhalte und „Ich seh nichts mehr, aber bitte red weiter!“ sage. Das ist die dunkle Seite der Streifen! Bei den einfarbigen Hemden meines Chefs gibt es keine Probleme und karierte hat er nie an.

Ich überlege derzeit, ob ich meine Strumpfsammlung um ein paar Exemplare mit floralem oder noch besser mit kombinierten Blumen-/Streifenmuster erweitern soll:

zweimal klicken = größeres Bild

Diese exorbitant schönen Herrensocken kann man für die kugelrunde Summe von 100 Euro pro Paar kaufen. Beziehungsweise im Lafayette momentan und mit meiner goldenen Kundenkarte für 70 Euro. Jetzt meine Frage: 70-Euro-Socken – do or don’t?

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