10. Januar 2016

Goldene Sandalen

Ein beliebtes Erzählformat im Internet und speziell auf Youtube – ich erwähnte es bereits – nennt sich "My worst shopping experience". Nicht, dass ich Wert auf spezielle Einkaufserfahrungen lege, aber was mir letztes Jahr im April im Chanel-Geschäft am Kurfürstendamm passiert ist, war doch sehr irritierend. Was war geschehen? Folgende goldenen Sandalen aus der Frühjahrs-/Sommerkollektion 2015 hatten es mir sehr angetan:


In der Zeit zwischen der Show (Oktober 2014) und dem Moment, ab dem man das Zeug tatsächlich kaufen kann (Frühjahr 2015), kann man in Ruhe darüber nachdenken, ob man tatsächlich mehrere hundert Euro für Sandalen ausgeben möchte – und da ich Vernunftsidiot mich im Jahr zuvor schon gegen den Kauf dieser Valentino-Schuhe entschieden hatte, fiel die Entscheidung pro goldene Chanel-Sandalen. Denn: Only a fool makes the same mistake twice!

Ich also mit dem Rad zu Chanel am Ku'Damm, wo die goldenen Sandalen im Schaufenster thronten. Im Geschäft entwickelte sich dieses Verkaufsgespräch:

Rosine: Hallo, guten Tag! Ich möchte gern die goldenen Sandalen kaufen.
Chanel-Verkäuferin: Welche Größe?
Rosine: 39.
Chanel-Verkäuferin: Ausverkauft.
Rosine: Ach, schade! Würde es Ihnen etwas ausmachen, kurz im KaDeWe anzurufen und nachzufragen, ob es die Sandalen dort noch in Größe 39 gibt?
Chanel-Verkäuferin (verschwindet kommentarlos und kommt nach zwei Sekunden wieder zurück): Auch ausverkauft.
Rosine: Und die Sandalen im Schaufenster? Was haben die für eine Größe?
Chanel-Verkäuferin: 39.
Rosine (hoffnungsvoll): Toll, darf ich die mal anprobieren?
Chanel-Verkäuferin: Nein.

Tja. Da fällt man natürlich erst mal in ein tiefes, schwarzes Loch, das sich auch nicht mit dieser extrem guten Suppe aus dem minikleinen taiwanesischen Nudelhouse auf der Kantstraße stopfen lässt! Ich meine diesen wirklich mikroskopisch kleinen Imbiss, in dem ein Foto von Helmut Kohl an der Wand hängt, auf dem er mit der Belegschaft in die Kamera lacht. Fragt ihr Euch auch immer, wie es Kohl dorthin verschlagen hat? Aber ich schweife ab. Über meiner Suppe hängend redete ich mir ein, das ganze Haus Chanel könne mir mit seinen bekloppten Gold-Sandalen sowieso den Buckel runterrutschen. Das war und ist natürlich eine glatte Lüge! Eine Selbstlüge!

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4 Kommentare:

Anonymous Manufacta

Why the hell not? Wäre meine Frage an die Verkäuferin gewesen...

12. Januar 2016 um 04:21  
Blogger ROSINE

Zu diesem Zeitpunkt war die Atmo bereits derart schlecht, dass ich befürchtete, die Frau informiert den Sicherheitsdienst, wenn ich den Laden nicht verlasse, hahaha!

12. Januar 2016 um 21:08  
Blogger lila und gelb

OMG!
Man kann es nicht glauben, dass es immer wieder solche Verkäuferinnen gibt. Aber vielleicht hat sie selbst eine 39 ...
viele Grüße! Birgit

17. Januar 2016 um 14:26  
Blogger ROSINE

Natürlich - das könnte eine Erklärung sein, Birgit! Wahrscheinlich wollte sie die Sandalen selbst haben. Fies.

17. Januar 2016 um 16:41  

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