3. Januar 2016

Die 10 Mode-Gebote für 2016

Schade, dass man Vorsätze nicht mit F schreibt, denn dann würde dieser Eintrag selbstverständlich "Die 10 Fashion-Forsätze für 2016" heißen. So muss ich auf den Titel "Die 10 Mode-Gebote für 2016" zurückgreifen, denn eine Alliteration oder etwas Reimartiges muss dabei sein (ich sag nur Hanni-und-Nanni-Journalistenschule).

1. Gebot: Du sollst noch weniger Klamotten kaufen und dafür noch mehr Geld ausgeben. Wenn ich mir auf Youtube gelegentlich eine Kleiderschrankführung ("closet tour") anschaue, wundere ich mich jedes Mal, wie viel Kleidung die Leute haben. So vielen Kleidungsstücken kann man gar nicht die Liebe zuteilwerden lassen, die ihnen gebührt und ich möchte ausschließlich Kleidungsstücke besitzen, die ich liebe, und ich liebe teure Kleidungsstücke.

2. Gebot: Du sollst Deine schönen Klamotten nicht für spezielle Gelegenheiten aufheben. Manchmal denke ich morgens, "Nee, Rosine, dieses Teil ist nun wirklich zu schön für die Arbeit!" Und am Wochenende denke ich dann, "Nee, nee, nee, dieses Teil ist nun wirklich zu schade, um es am Wochenende zuhause anzuziehen!" Damit ist jetzt Schluss – das setzt aber voraus, dass das 3. Gebot konsequent eingehalten wird:

3. Gebot: Du sollst regelmäßig Deine Klamotten zur Reinigung bringen. Nachteil vom 1. Gebot: Teure Klamotten sind meistens dry clean only. Vorteil vom 3. Gebot: Es steht nicht mehr ständig ein Wäscheständer in der Wohnung herum, der sich unangenehm in ein idyllisches Instagram-Bild hineindrängen könnte.

4. Gebot: Du sollst nicht immer diese eine Jeans anziehen. Jeans sind natürlich das optimale Kleidungsstück, um sogenannte statement pieces downzudressen beziehungsweise zu kasualisieren. Zu dieser einen Jeans, die ich besitze, passt wirklich alles! Aber gilt das nicht auch für meine dunkelblaue Odeeh-Hose aus extraschwerem Wollstoff mit Bügelfalte? Und für meine schwarzen RedValentino-Culottes? Ich frage nur!

5. Gebot: Du sollst Dich nicht von Umständen und Sachzwängen bei der Wahl Deines Outfits beeinflussen lassen. Ich fahre jeden Tag ungefähr acht Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit und acht Kilometer zurück nach Hause. Auch bei Regen, auch im Winter. Ich habe kein Auto und keine Monatskarte für den ÖPNV. Da wird man irgendwann gnädiger gegenüber Funktionskleidung und legt sich zähneknirschend eine Regenjacke, zwei Regencapes, eine Regenhose und eine spezielle Regenhaube zu, um dann am Ende doch nur wieder diese eine Jeans (siehe 4. Gebot) unter der Regenhose anzuziehen! Weil es praktischer ist! "Praktischer" ist aber leider total 2015 und schließlich kann ich auch meine dunkelblaue Odeeh-Hose aus extraschwerem Wollstoff mit Bügelfalte und meine schwarzen RedValentino-Culottes unter der Regenhose anziehen. Oder etwa nicht?

6. Gebot: Du sollst Dich nicht von anderen Personen bei der Wahl Deines Outfits beeinflussen lassen. Ich denke morgens nicht nur manchmal, "Nee, Rosine, dieses Teil ist wirklich zu schön für die Arbeit" (siehe 2. Gebot), nein, manchmal denke ich auch, "Nee, Rosine, zwei verschieden Karomuster in einem Outfit, das kannst Du Deinen Kolleginnen und Kollegen wirklich nicht zumuten." Kann ich wohl! Man muss die Leute nicht unbedingt da abholen, wo sie sind, man kann sie auch einfach mal da stehen lassen.

7. Gebot: Du sollst mehr als nur einen Wintermantel besitzen. Warum sehen im Winter alle Leute gleich aus? Weil sie alle nur einen Wintermantel besitzen, der zu allem passen muss, also kaufen sie den Mantel in schwarz, blau oder grau. Ehrlich gesagt sehe es als meine Bürgerpflicht an, hier gegenzusteuern! Einen grauen und einen hellblauen Mantel habe ich bereits, etwas in dieser Art oder so einer fehlen noch in meiner Sammlung.

8. Gebot: Du sollst Dinge, für die Du in Liebe entbrennst, kaufen. Ich bereue es immer noch, dass ich diese Valentino-Treter und diese Chanel-Sandalen nicht gekauft habe. Was ist passiert? Pure Vernunft hat gesiegt – schließlich kosten die Dinger mehrere hundert Euro. Schwacher Trost: Ich kann nun eine Story zu dem im Internet beliebten Genre "Worst shopping experience ever" beitragen (dazu irgendwann einmal mehr).

9. Gebot: Du sollst die Leandra-Medine-Methode anwenden. Take five of your favorite items and put them together – die beste Anziehregel der Welt! Und wenn man das 1. Gebot strikt einhält und irgendwann nur noch favorite items im Schrank hängen hat, kann man sich morgens quasi blind anziehen. Genial!

10. Gebot: Du sollst Deine Outfits im Internet dokumentieren. Outfits, die nicht im Internet sind, existieren nicht.

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