26. Januar 2016

Meine Schminkstory

Was total witzig ist: Obwohl ich mich selbst kaum schminke, habe ich voll die Ahnung von Schminksachen. Ich könnte Euch allen problemlos ein smokey eye schminken – theoretisch!


Natürlich benutze ich auch Foundation, Augenbrauenstift, Kajal, Wimperntusche, Rouge, Puder, Lippenstift und jedes Mal, wenn Lisa Eldridge eines ihrer Schminktutorials mit That’s it, that’s the finished look! beendet, bekomme ich "so Anwandlungen", ab jetzt jeden Morgen nur noch tipptopp geschminkt aus dem Haus zu gehen.


Meistens bleibt es jedoch beim Vorsatz und sollte ich doch einmal ausführlich geschminkt zur Arbeit gehen, ist es mir spätestens um 12:30 Uhr egal, was von meinem Make-up übrig geblieben ist (nicht viel). Stattdessen ärgere mich, so viele Schminkutensilien mitgeschleppt zu haben, was wiederum dazu führt, dass ich in das andere Extrem reinpendele und mich frage, wozu man überhaupt Rouge und Kajalstift braucht, schließlich kann man den Lippenstift auch als Rouge benutzen und den Augenbrauenstift als Kajalstift. Sieht sowieso viel besser aus, so ein minimalistischer Look (und ist ein guter Grund die zahlreichen "How to downsize your make up bag"-Videos auf Youtube zu kucken).


Das ist meine Schminkstory! Wie lautet Eure Schminkstory?

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17. Januar 2016

Wichtige Info an das Universum

Ich neige nicht nur zum Animismus, sondern bin auch ziemlich abergläubisch. Komische Zufälle sind für mich keine komischen Zufälle, sondern Zeichen. Ich interpretiere gern überall etwas hinein und glaube außerdem daran, dass mir das Universum Wünsche erfüllt. Deshalb habe ich zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag an einem Ritual teilgenommen, bei dem man dreizehn Wünsche für das neue Jahr auf Zettel notiert, diese zusammenfaltet, jeden Abend eines der Zettelchen ungelesen verbrennt und den Wunsch damit dem Universum übergibt. Nur den letzten, den dreizehnten Zettel, den verbrennt man nicht, den liest man sich durch, denn für die Erfüllung dieses Wunsches ist man höchstselbst zuständig.

Neben den üblichen Wünschen wie "Weniger Arbeit" oder "Mehr Zeit für Instagram-Fotos" hatte ich auch einen materiellen Wunsch notiert: "Eine unheimlich schöne kleine schwarze Handtasche". Ich war mir ziemlich sicher, dass das Universum diesen profanen Wunsch mit dem letzten Zettel an mich zurückspielen würde, aber dummerweise stand auf dem letzten Zettel nicht "Eine unheimlich schöne kleine schwarze Handtasche", sondern da stand "Nicht immer so viele irrationale Zukunftssorgen machen" drauf. So ein Mist! Jetzt sind mir die Hände gebunden, ich muss mich in Demut üben. Ob das Universum überhaupt weiß, was ich unter "Eine unheimlich schöne kleine schwarze Handtasche" verstehe? Ich glaube nicht! Das weiß ich doch selbst nicht genau!

Derzeit liebäugele ich beispielsweise mit der Milla Mini von MCM – eine schöne Reminiszenz an meine Jugend in den Achtzigern, als MCM einen ganz großen Moment hatte:


Oder vielleicht doch lieber diese leicht ballonförmige Messenger Bag von Bottega Veneta? Ein Klassiker aus dem italienischen Luxuslederwarensegment:


Und was ist mit der Mini Lunga von TL-180, entwickelt von diesen beiden Ladies?


Was meint ihr? Ich hoffe nur, das Universum liest hier mit und schickt mir nicht versehentlich die Bucket Bag von Mansur Gavriel, die alle haben, und die mir überhaupt nicht gefällt. Drückt mir die Daumen!

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10. Januar 2016

Goldene Sandalen

Ein beliebtes Erzählformat im Internet und speziell auf Youtube – ich erwähnte es bereits – nennt sich "My worst shopping experience". Nicht, dass ich Wert auf spezielle Einkaufserfahrungen lege, aber was mir letztes Jahr im April im Chanel-Geschäft am Kurfürstendamm passiert ist, war doch sehr irritierend. Was war geschehen? Folgende goldenen Sandalen aus der Frühjahrs-/Sommerkollektion 2015 hatten es mir sehr angetan:


In der Zeit zwischen der Show (Oktober 2014) und dem Moment, ab dem man das Zeug tatsächlich kaufen kann (Frühjahr 2015), kann man in Ruhe darüber nachdenken, ob man tatsächlich mehrere hundert Euro für Sandalen ausgeben möchte – und da ich Vernunftsidiot mich im Jahr zuvor schon gegen den Kauf dieser Valentino-Schuhe entschieden hatte, fiel die Entscheidung pro goldene Chanel-Sandalen. Denn: Only a fool makes the same mistake twice!

Ich also mit dem Rad zu Chanel am Ku'Damm, wo die goldenen Sandalen im Schaufenster thronten. Im Geschäft entwickelte sich dieses Verkaufsgespräch:

Rosine: Hallo, guten Tag! Ich möchte gern die goldenen Sandalen kaufen.
Chanel-Verkäuferin: Welche Größe?
Rosine: 39.
Chanel-Verkäuferin: Ausverkauft.
Rosine: Ach, schade! Würde es Ihnen etwas ausmachen, kurz im KaDeWe anzurufen und nachzufragen, ob es die Sandalen dort noch in Größe 39 gibt?
Chanel-Verkäuferin (verschwindet kommentarlos und kommt nach zwei Sekunden wieder zurück): Auch ausverkauft.
Rosine: Und die Sandalen im Schaufenster? Was haben die für eine Größe?
Chanel-Verkäuferin: 39.
Rosine (hoffnungsvoll): Toll, darf ich die mal anprobieren?
Chanel-Verkäuferin: Nein.

Tja. Da fällt man natürlich erst mal in ein tiefes, schwarzes Loch, das sich auch nicht mit dieser extrem guten Suppe aus dem minikleinen taiwanesischen Nudelhouse auf der Kantstraße stopfen lässt! Ich meine diesen wirklich mikroskopisch kleinen Imbiss, in dem ein Foto von Helmut Kohl an der Wand hängt, auf dem er mit der Belegschaft in die Kamera lacht. Fragt ihr Euch auch immer, wie es Kohl dorthin verschlagen hat? Aber ich schweife ab. Über meiner Suppe hängend redete ich mir ein, das ganze Haus Chanel könne mir mit seinen bekloppten Gold-Sandalen sowieso den Buckel runterrutschen. Das war und ist natürlich eine glatte Lüge! Eine Selbstlüge!

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3. Januar 2016

Die 10 Mode-Gebote für 2016

Schade, dass man Vorsätze nicht mit F schreibt, denn dann würde dieser Eintrag selbstverständlich "Die 10 Fashion-Forsätze für 2016" heißen. So muss ich auf den Titel "Die 10 Mode-Gebote für 2016" zurückgreifen, denn eine Alliteration oder etwas Reimartiges muss dabei sein (ich sag nur Hanni-und-Nanni-Journalistenschule).

1. Gebot: Du sollst noch weniger Klamotten kaufen und dafür noch mehr Geld ausgeben. Wenn ich mir auf Youtube gelegentlich eine Kleiderschrankführung ("closet tour") anschaue, wundere ich mich jedes Mal, wie viel Kleidung die Leute haben. So vielen Kleidungsstücken kann man gar nicht die Liebe zuteilwerden lassen, die ihnen gebührt und ich möchte ausschließlich Kleidungsstücke besitzen, die ich liebe, und ich liebe teure Kleidungsstücke.

2. Gebot: Du sollst Deine schönen Klamotten nicht für spezielle Gelegenheiten aufheben. Manchmal denke ich morgens, "Nee, Rosine, dieses Teil ist nun wirklich zu schön für die Arbeit!" Und am Wochenende denke ich dann, "Nee, nee, nee, dieses Teil ist nun wirklich zu schade, um es am Wochenende zuhause anzuziehen!" Damit ist jetzt Schluss – das setzt aber voraus, dass das 3. Gebot konsequent eingehalten wird:

3. Gebot: Du sollst regelmäßig Deine Klamotten zur Reinigung bringen. Nachteil vom 1. Gebot: Teure Klamotten sind meistens dry clean only. Vorteil vom 3. Gebot: Es steht nicht mehr ständig ein Wäscheständer in der Wohnung herum, der sich unangenehm in ein idyllisches Instagram-Bild hineindrängen könnte.

4. Gebot: Du sollst nicht immer diese eine Jeans anziehen. Jeans sind natürlich das optimale Kleidungsstück, um sogenannte statement pieces downzudressen beziehungsweise zu kasualisieren. Zu dieser einen Jeans, die ich besitze, passt wirklich alles! Aber gilt das nicht auch für meine dunkelblaue Odeeh-Hose aus extraschwerem Wollstoff mit Bügelfalte? Und für meine schwarzen RedValentino-Culottes? Ich frage nur!

5. Gebot: Du sollst Dich nicht von Umständen und Sachzwängen bei der Wahl Deines Outfits beeinflussen lassen. Ich fahre jeden Tag ungefähr acht Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit und acht Kilometer zurück nach Hause. Auch bei Regen, auch im Winter. Ich habe kein Auto und keine Monatskarte für den ÖPNV. Da wird man irgendwann gnädiger gegenüber Funktionskleidung und legt sich zähneknirschend eine Regenjacke, zwei Regencapes, eine Regenhose und eine spezielle Regenhaube zu, um dann am Ende doch nur wieder diese eine Jeans (siehe 4. Gebot) unter der Regenhose anzuziehen! Weil es praktischer ist! "Praktischer" ist aber leider total 2015 und schließlich kann ich auch meine dunkelblaue Odeeh-Hose aus extraschwerem Wollstoff mit Bügelfalte und meine schwarzen RedValentino-Culottes unter der Regenhose anziehen. Oder etwa nicht?

6. Gebot: Du sollst Dich nicht von anderen Personen bei der Wahl Deines Outfits beeinflussen lassen. Ich denke morgens nicht nur manchmal, "Nee, Rosine, dieses Teil ist wirklich zu schön für die Arbeit" (siehe 2. Gebot), nein, manchmal denke ich auch, "Nee, Rosine, zwei verschieden Karomuster in einem Outfit, das kannst Du Deinen Kolleginnen und Kollegen wirklich nicht zumuten." Kann ich wohl! Man muss die Leute nicht unbedingt da abholen, wo sie sind, man kann sie auch einfach mal da stehen lassen.

7. Gebot: Du sollst mehr als nur einen Wintermantel besitzen. Warum sehen im Winter alle Leute gleich aus? Weil sie alle nur einen Wintermantel besitzen, der zu allem passen muss, also kaufen sie den Mantel in schwarz, blau oder grau. Ehrlich gesagt sehe es als meine Bürgerpflicht an, hier gegenzusteuern! Einen grauen und einen hellblauen Mantel habe ich bereits, etwas in dieser Art oder so einer fehlen noch in meiner Sammlung.

8. Gebot: Du sollst Dinge, für die Du in Liebe entbrennst, kaufen. Ich bereue es immer noch, dass ich diese Valentino-Treter und diese Chanel-Sandalen nicht gekauft habe. Was ist passiert? Pure Vernunft hat gesiegt – schließlich kosten die Dinger mehrere hundert Euro. Schwacher Trost: Ich kann nun eine Story zu dem im Internet beliebten Genre "Worst shopping experience ever" beitragen (dazu irgendwann einmal mehr).

9. Gebot: Du sollst die Leandra-Medine-Methode anwenden. Take five of your favorite items and put them together – die beste Anziehregel der Welt! Und wenn man das 1. Gebot strikt einhält und irgendwann nur noch favorite items im Schrank hängen hat, kann man sich morgens quasi blind anziehen. Genial!

10. Gebot: Du sollst Deine Outfits im Internet dokumentieren. Outfits, die nicht im Internet sind, existieren nicht.

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