31. Mai 2015

Take Five

Ich muss Euch nicht erzählen, wer Leandra Medine ist. Ihr alle kennt ihren Blog The Man Repeller, "a humorous website for serious fashion", und schätzt die New Yorkerin wegen ihrer witzigen Outfits und ihrer sagenhaften Layering-Skills. Mein Fangirltum  in Bezug auf Leandra Medine geht sogar so weit, dass ich ein Pinterest-Board mit dem Titel "Leandra Medine: unstoppably cool" angelegt habe, auf dem ich zur Inspiration ihre Outfits sammle. Auch ich möchte unaufhaltsam cool sein! Zumindest ab und zu.

Auf Youtube gibt es ein schon etwas älteres Video mit Leandra Medine, ein „How To Wear“-Video, in dem es eigentlich um sogenannte Statement-Pants geht, sie aber ganz zum Schluss in einem kurzen Satz das Geheimnis ihrer legendären Outfits lüftet:

"Take five of your favorite items and put them together. No, really, it works. I promise. I swear."

Ist das etwa der Trick, mit dem auch ich ein bisschen Leandra-Feeling in meine Leben bringen kann? Does this really work? Ich werde es für Euch testen und drei Outfits mit jeweils fünf favorite items nach der Medine-Methode zusammenstellen!

Erster Versuch
(1) Givenchy-Turnschuhe mit Paisley-Muster. Wenn ich die Dinger anhabe, gratulieren mir fremde Menschen auf der Straße zu diesem tollen Besitz. Ich schwöre!
(2) Enge schwarze Hose, gekauft für kein Geld bei Karstadt am Hermannplatz. Die Hose ist aus mehreren Gründen ein favorite item: Sie sitzt wie eine Eins, sie ist immer für mich da, wenn ich nicht weiß, was ich anziehen soll, und sie zieht Schmutz nicht etwa magisch an, sondern weist ihn geradezu magisch ab!
(3) COS-Kragen.
(4) Blau-weiß gestreifte Bluse von Polo/Ralph Lauren, denn mal ehrlich: Wer liebt blau-weiße Streifen nicht?
(5) Neopren-Pulli von American Retro, Hintergrundinfos hier.

Was meint ihr? Does this outfit really work??

Zweiter Versuch
(1) Marni-Schuhe, denn: "The Marni-woman is a rare breed."
(2) Blau-rot gestreifte Socken. Blau-rote Streifen sind ja bekanntlich die Punks unter den Streifen.
(3) Jeansrock von Mads Nørgaard.
(4) Cacharel-Bluse. Seit ich einmal von meiner Mutter eine Cacharel-Bluse aus den späten 70ern geerbt habe, die über und über mit Herbstlaub bedruckt war, bin ich ein äußerst loyaler Cacharel-Fan.
(5) Barbour-Jacke.

Was meint ihr? Does this outfit really work??

Dritter Versuch
(1) Geflochtene Schuhe von Yves Desfarge. Fun Fact: Es gibt in Wien im 9. Bezirk einen Laden, der ausschließlich französische Schuhe verkauft, keine High-end-Geschichten, sondern solide Schuhe aus dem mittleren Preissegment. Immer, wenn ich in Wien bin, also meist zweimal im Jahr, muss ich diesen Schuhladen abchecken, aus Angst, etwas zu verpassen. Ich kann nicht anders – obwohl ich dort noch nie etwas gekauft habe! Aber dieses Mal habe ich etwas gekauft, nämlich die vorliegenden Treter, und ich hoffe, den FOMO-Fluch damit gebannt zu haben.
(2) Jeans von Boss. [Idee/Notiz: Boss könnte doch mal eine Zweitlinie mit dem Namen #girlboss herausbringen. Zielgruppe: Fashionbloggerinnen, Start-Up-Gründerinnen und alle, die ihre Instagram-Bilder gern mit dem Hashtag #girlboss hashtaggen.]
(3) Pinkfarbene Bluse mit Schleife von LoveMoschino.
(4) Sweatshirt von Agnes B.
(5) Bakelit-Armreifen in rosa und grün vom  Flohmarkt auf der Straße des 17. Juni. Ich mag Bakelit nicht nur als Material, sondern auch als Wort. Bakelit. Bakelit. Bakelit.

Was meint ihr? Does this outfit really work??

Übrigens: Wenn man die Medine-Methode mit der KonMari-Methode verknüpft, ist man quasi alle Kleidersorgen auf einmal los. Die KonMari-Methode ist die derzeit populärste Art und Weise des Kleiderschrank Ausmistens: Man schmeißt einfach alle Kleidungsstücke raus, für die man weniger als echte Liebe empfindet, so dass man am Ende nur noch favorite items im Schrank hängen hat. In Kombination mit der Medine-Methode kann man dann morgens blind fünf Teile aus dem Kasten ziehen und es wird auf jeden Fall ein unstoppably cooles Outfit dabei herauskommen. No, really, it works. I promise. I swear.

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