17. Oktober 2014

Do It Yourself

Nicht, dass ich mit meiner Ungeschicklichkeit kokettieren möchte, aber wie es mir neulich nicht gelang, das Rücklicht meines Fahrrads selbst zu reparieren, will ich Euch doch erzählen.

Am Sonntagabend auf dem Nachhauseweg von einer Radtour bemerkte ich, dass mein Rücklicht nicht mehr funktioniert. Das kommt vor, sagte ich mir, da muss ich mir wohl ein neues Rücklicht kaufen! Am Montagmorgen stellte ich mir etwas Werkzeug zusammen, stopfte es in eine dieser kleinen dm-Plastiktüten, welche ich wiederum Matroschka-mäßig in meine Fahrradtasche warf. Der Plan war: Pünktlich Feierabend machen, auf dem Nachhauseweg das neue Rücklicht kaufen, sofort installieren, um so bei Einbruch der Dunkelheit mit Licht weiterfahren zu können. Und so geschah es auch: Rein in den Radladen, Licht gekauft, raus aus dem Radladen, um im goldenen Glanz der herbstlichen Abendsonne mein neues Rücklicht ranzumontieren. Wie Queen Elisabeth fühlte ich mich, als sie seinerzeit im Zweiten Weltkrieg als KFZ-Mechanikerin Lastwagen reparierte! An meinen Händen befand sich Schmieröl.


Allein, es taten sich Widerstände auf. Ich konnte nämlich die Steckkontakte nicht finden, an die ich die beiden kleinen Kabel anschließen musste, die aus dem Nabendynamo im Vorderrad über das Vorderlicht durch den Rahmen und unter dem Schutzblech des Hinterrads hindurch die Verbindung zum Rücklicht herstellen. Ich konnte sie einfach nicht finden! Etwas unleidlich, aber mit dem Ersatzplan, am nächsten Tag die Kollegen aus der IT-Abteilung um Hilfe zu bitten, fuhr ich heim. Die müssen das wissen, die haben ja den ganzen Tag mit Kabeln zu tun.


Am nächsten Morgen berichtete ich am Fahrradstellplatz meiner Arbeitsstätte einer Kollegin von meinem Problem. „Liebe Rosine“, klärte mich die Kollegin nach einem kurzen Blick auf das Rücklicht auf, „da kannst Du lange nach den Kontakten suchen, das ist ein batteriebetriebenes Rücklicht, keins für einen Dynamo!“ Da stand ich nun in meiner Barbourjacke und schämte mich wegen meiner Queen-Elisabeth-Assoziation. Abends schlich ich mich unauffällig in den Fahrradladen, um möglichst unbemerkt das richtige Rücklicht zu kaufen. Die befürchtete Bloßstellung durch den Verkäufer („Warst Du nicht gestern schon mal da und hast das gleiche Licht nur für Batterie jekauft? Haste Dir wohl vergriffen, wa? Zu blöd zum Licht kaufen, wa?“) blieb zum Glück aus und auch das Montieren des Rücklichts war kein Hexenwerk, sondern geradezu ein Kinderspiel. Nur: Der Scheiß wollte trotzdem nicht funktionieren.

Schuhe: Marni

Ich mache es kurz: Wegen Arbeitsverdichtung gelange es mir am nächsten Tag nicht (es war mittlerweile Mittwoch) einen Kollegen zu bitten, sich den Mist mal anzuschauen. Also fuhr ich abends zu Karstadt am Hermannplatz – ein weiterer Besuch im Radladen stand nicht zur Debatte – um dort zumindest Batterien für das falsche Rücklicht zu kaufen. Auf dem Karstadt-Fahrradparkplatz stellte sich dann heraus, dass ich die verkehrten Batterien erworben hatte (zu klein). Wichtige atmosphärische Zusatzinfo: Es regnete in Strömen. Am nächsten Tag – Donnerstag, to whom it may concern – fand mein Kollege schließlich heraus, dass nicht mein Rücklicht, sondern ein Kontakt zwischen dem Vorderlicht und dem Kabel, das das Vorderlicht mit dem Rücklicht verbindet, kaputt war. Nun hatte ich wenigstens eine Diagnose! Ich hatte Klarheit! Nach Feierabend kaufte ich mir die passenden Batterien und fuhr halb Fisch, halb Fleisch nachhause. Das Reparieren des Kontaktes und das Anschließen des richtigen Rücklichts werde ich nun Fachleuten überlassen. Man soll auch nicht immer alles selbstmachen! DIY ja, aber doch bitte im Rahmen! Bzw. im Fahrradrahmen für alle Kalauer-Liebhaber.

Auch wenn mir die Reparatur meines Rücklichts nicht gelang, so gibt es doch auch Erfolge zu berichten: Das Hinzufügen dieser schönen Treter zu meiner Schuhsammlung hat nämlich ganz problemlos funktioniert!


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2 Kommentare:

Blogger lila und gelb

Ich habe mir neulich in Fahrradladen das Rad aufpumpen lassen ...

Deine Schuhe sind super!!!
viele Grüße, Birgit

19. Oktober 2014 um 15:50  
Blogger ROSINE

Das ist gut! Ich habe mal einen Elektriker gerufen, weil die Sicherung rausgeflogen ist. Zu meiner Rechtfertigung kann ich hervorbringen, dass die Sicherung sehr alt und ich sehr jung war

20. Oktober 2014 um 17:06  

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