31. Mai 2014

Kleiderbügel

Kleiderbügel! Wer liebt sie nicht? Zunächst möchte ich jedoch über ein anderes, mit den Kleiderbügeln eng verwandtes Thema sprechen: Kleidermotten. Ich will nicht sagen, dass ich Motten hasse, das nicht, eher fühle ich mich ihnen hilflos ausgeliefert. Manchmal schrecke ich nachts schweißgebadet aus dem Schlaf hoch, voller Sorge, Motten könnten meine wertvollen Kaschmirpullis aufessen. Da hilft es mir auch nicht weiter, dass Motten bereits in altassyrischen Keilschrifttexten erwähnt werden und somit zu den ältesten Begleitern des Menschen gehören. Tradition ja, aber bitte mit Augenmaß!


Bevor ich nun endlich zu unserem eigentlichen Topic, den Kleiderbügeln, komme, ganz kurz noch etwas zum Thema Kleiderschränke. Ich kannte einmal eine Person, deren erklärtes Lebensziel es war, einen begehbaren Kleiderschrank zu besitzen, und auch ich habe, als sich mir die Möglichkeit bot, zugegriffen und mir einen begehbaren Kleiderschrank zugelegt beziehungsweise ein Ankleidezimmer eingerichtet. Es schadet nichts, habe ich mir gedacht – auch und gerade als heimliche Fashionbloggerin – einen begehbaren Kleiderschrank im Portfolio zu haben. Ich möchte an dieser Stelle aber nicht unerwähnt lassen, dass Motten begehbare Kleiderschränke als eine Art Einladung zur Selbstbedienung auffassen.


Doch nun zurück zu den Kleiderbügeln. Vorab möchte ich allerdings folgendes zur Diskussion stellen: Wenn bald tout le monde nur noch Billigstrickpullis aus Polyester von Primark kauft, wovon werden sich die Motten dann ernähren? Werden Motten bald vom Aussterben bedroht sein? Oder gehören Motten doch zu diesen irre anpassungsfähigen Viechern wie beispielsweise Ratten und Krähen? Werden sie ihrem Ruf als evolutionärem Erfolgsmodell gerecht und stellen einfach ihre Ernährung um? Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass sich manche Motten bereits an Pullis heranmachen, die aus 50% Wolle und 50% Kunstfaser bestehen. Verrückte Welt!


Aber wir wollten ja eigentlich über Kleiderbügel sprechen, sorry! Ganz kurz muss ich jedoch noch dies dazwischenschieben: Wenn man eine Motte zwischen den Fingern zerquetscht, bleibt nichts anderes übrig als hauchfeiner, goldfarbener Staub. Das nur als kleiner Hinweis an alle Alchemistinnen und Alchemisten unter meinen Lesern – versucht doch mal aus Motten anstatt aus Stroh Gold herzustellen, wer weiß!


Was ich aber eigentlich sagen wollte: Alte Kleiderbügel mit Aufschriften wirken enorm fantasieanregend auf mich und triggern in meinem Kopf ganze Familiengeschichten, -epen und -tragödien, und zwar in Isabel Allendeschem Ausmaße. Geht es Euch ähnlich?


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