23. März 2014

For Your Eyes Only

Warum ist es noch mal gut, sich anti-zyklisch zu verhalten? Vor einigen Jahren, ich glaube so um die Jahrtausendwende herum, konnte man das überall lesen. Ob bei der Studienwahl oder beim Spekulieren an der Börse, wenn man nicht anti-zyklisch agiert, kann man gleich alles vergessen und endet als Modernisierungsverlierer. Ist das immer noch so? Gilt das noch? Wenn ja, möchte ich heute einmal ganz anti-zyklisch über James Bond reden: Der letzte Bond-Film, „Skyfall“, ist ja schon wieder Schnee von gestern und der nächste kommt erst im Herbst 2015 in die Kinos. Niemand redet derzeit über James Bond, ich allerdings schon. Anti-zyklisch is the key!

Stand der Dinge: Das Drehbuch für den vierundzwanzigsten 007 ist wohl fertig, Sam Mendes soll erneut Regie führen und angeblich wurde Penélope Cruz als Bond-Girl angefragt, die ja mit Javier Bardem verheiratet ist, der im letzten Bond den Bösewicht gespielt hat (beziehungsweise den Bond-Villain, wie wir Double-O-Seven-Experten sagen). Penélope Cruz wäre übrigens mit ihren 40 Jahren das älteste Bond-Girl aller Zeiten, aber da 50 ja das neue 30 ist, ist sie mit genaugenommen also 20 Jahren im perfekten Bond-Girl-Alter.

Ms Büro in "For Your Eyes Only"/"In tödlicher Mission". Säuregrün an der Wand und vier schicke Telefone auf dem Tisch. Das vordere zählt nicht, das ist nur ein Hausapparat, glaube ich.

Völlig offen ist indes die Frage nach dem Bond-Gegenspieler. Wer soll diese Rolle im neuen James-Bond-Film übernehmen? Die besten Bond-Bösen werden von Deutschen gespielt, so viel steht schon mal fest (oder natürlich von Österreichern als so eine Art Ersatz-Deutsche) – man denke hier bitte an Gert Fröbe als Auric Goldfinger in „Goldfinger“, Curd Jürgens als Karl Stromberg in „Der Spion, der mich liebte“ sowie Lotte Lenya als Rosa Klebb in „Liebesgrüße aus Moskau“. Und nicht zu vergessen: Klaus Maria Brandauer als Maximilian Largo in dem nicht autorisierten „Feuerball“-Remake „Sag niemals nie“. Diese Reihe, Lotte Lenya – Gert Fröbe – Curd Jürgens – Klaus Maria Brandauer, kann eigentlich nur eine logische Fortsetzung haben, nämlich Christoph Waltz. Auf den ersten Blick! Denn so sehr ich Christoph Waltz als Bond-Bösewicht begrüßen würde, scheint mir diese Besetzung fast schon ein bisschen zu auf der Hand liegend, zu mainstreamig, und je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass es nur einen geben kann, der den nächsten Bond-Gegenspieler adäquat verkörpern kann: Helge Schneider.

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8 Kommentare:

Anonymous Ken

Dear Rosine,
we appreciate you watching so attentiveley the making of our next 007 movie. Nevertheless, CEO Gary Barber asked me to ask you not to raise further attention to this subject anymore. Negotiations are still going on and–I'm sure you are in on this–Mr. Schneider is known as a really tough guy. So please, keep this for your eyes only.
Yours sincerely
Ken Schapiro, MGM Strategic Officer

24. März 2014 um 16:18  
Blogger ROSINE

Dear Ken, dear Gary,

wusst ichs doch, dass ich mit meinen suggestions ins Schwarze treffe! Bestimmt laufen jetzt auf beiden Seiten des Atlantiks die Drähte heiß ...

XO XO
Rosine

24. März 2014 um 17:20  
Anonymous Anonym

Chère Rosine,

na, recht herzlichen Dank auch, dass ich als Österreicher ein "Ersatz-Deutscher" bin. Danke, aber nein danke!

Derzeit allerdings erhöhte Sensibilität diesbezüglich: Ich sitze in Südfrankreich und versuche in Ruhe zu schreiben, ohne durch kontroverse Blogs gestört zu werden (ups!); und hierorts muss man natürlich *sehr* darauf herumreiten, kein Deutscher (pas un boche) zu sein.

Mit Stoffel Waltz war ich übrigens in Wien in der Schule. Der ist zu klein für einen Bösen.

Meilleurs voeux,

Geezer

25. März 2014 um 10:44  
Blogger ROSINE

Aha, Geezer, habe mich schon gewundert, wo Sie abgeblieben sind. Oder sind wir per Du? Egal - ist klein nicht gerade gut für einen Bösen?

13. April 2014 um 21:33  
Anonymous Anonym

Nein, nein: Ein kompetent Böser, gerade im Bond-Paralleluniversum, muss unbedingt irgendeine körperliche USP mitbringen. Besonders fett (Gert Fröbe), von hohem Wuchs (Richard Kiel), blutiges Triefauge (Mads Mikkelsen), schlechter Zahntechniker (Richard Kiel) und so fort. You get the idea.

Wo wir gerade: Daniel Craig als Bond geht aber schon einmal gar nicht, das ist gewiss. Viel zu working class. Nicht schnippisch genug. Indifferent bis wurstig bezüglich der Martini-Zubereitung. Schwitzt, blutet und stirbt bisweilen.

Ob wir uns duzen oder siezen: Das können Sie halten, wie du willst.

Ganz pauschal übrigens auch einmal herzlichen Dank für die fortdauernd unterhaltsame, hellsichtige und intelligente Schreibnis! Les ich immer gerne.

Die Sachen mit den Fetzen überspringe ich ja meistens, das ist für Männer vielleicht nicht so interessant. In der Herrenmode hat sich ja zum letzten mal irgendwann in den 20er Jahren wesentlich etwas verändert; seit damals wird irgendeine Naht im Brustbereich des Sakkos anders ausgeführt. Oder so.

Österliche Grüßung aus dem verregneten Wien entbietet

Geezer (vulgo Georg)

19. April 2014 um 21:32  
Anonymous Anonym

Habe soeben in der Zeitung Folgendes lesen müssen: "Der neue James-Bond-Film wird "Spectre" heißen.
...
Christoph Waltz wird, wie bereits spekuliert wurde, Bonds Gegenspieler verkörpern. Der zweifache Oscar-Preisträger aus Österreich wurde von Mendes mit Lob überhäuft. Zu seiner Rolle wurde nichts verraten, der Filmdatenbank IMDB zufolge spielt er einen Bösewicht namens Oberhauser - möglicherweise ein Deckname von Ernst Stavro Blofeld. Zuvor war spekuliert worden, dass er Blofeld verkörpern solle."

Da haben Sie wohl frühzeitig ins Schwarze getroffen und/oder über geheime selbsterfüllende Informationen verfügt, die uns einfachen Leuten von der Straße nicht zugänglich sind. Tut mir leid, dass ich seinerzeit an deinem Scharfsinn gezweifelt habe.

Geezer

4. Dezember 2014 um 20:58  
Anonymous Anonym

NIEEEE habe ich an deinem Scharfsinn gezweifelt :-D und gleich an dich gedacht, bei der Meldung!

5. Dezember 2014 um 09:21  
Blogger ROSINE

Tsja, meine Lieben!

6. Dezember 2014 um 14:30  

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