19. Januar 2014

Yoko Ono

Seit ich vor ein paar Wochen auf einer Geburtstagsfeier nolens volens an einem Konzert von Madlick teilnahm, läuft bei mir nichts anderes mehr als „Hey Yoko Ono“:


Dieser Song war das Geburtstagsständchen von Madlick für Yoko Ono, als sie letztes Jahr in der Volksbühne ihren 80. Geburtstag feierte, wo ihr zahlreiche Musiker und Musikerinnen, Künstlerinnen und Künstler die Ehre erwiesen. Ob Yoko Ono dieses Lied manchmal auch privat hört? Zuhause? Vielleicht, wenn es ihr nicht so gut geht? Mental, meine ich. Denn immerhin gehört Yoko Ono zu den meistgehassten Frauen der Welt! Das habe ich im Internet gelesen.

Dass Yoko Ono sehr gehasst wird, kann man leicht herausfinden, dazu muss man nur die Kommentare unter den Youtube-Videos lesen, die irgendetwas mit Yoko Ono zu tun haben. Aber woher stammt die Information, sie gehöre zu den meistgehassten Frauen der Welt? Gibt es irgendwo eine zentrale Stelle, die Buch darüber führt, welche Frau weltweit gerade am allermeisten gehasst wird? Wo kann ich diese Liste einsehen? Und vor allem: Wer steht da noch drauf? Auf die Schnelle fällt mir nur Alice Schwarzer ein, aber ich fürchte, Alice Schwarzer kann es in Sachen gehasst werden ganz sicher nicht mit Yoko Ono aufnehmen. Und wenn man sich auf den vorderen Plätzen dieser Liste tummelt, ist es da entscheiden, dass man von ganz vielen Leuten weltweit ein bisschen gehasst wird oder hat man auch eine Chance, wenn einen wenige Leute ganz extrem hassen? Quantität vs. Qualität – das alte Problem!

Folgende Gründe führen die Yoko Ono-Hasser für ihren Hass ins Feld:

1. Sie hat die Beatles auseinandergebracht.
2. Das ist doch keine Musik, was Yoko Ono macht, das ist doch nur Gekreische.

Die Gründe, warum ich Yoko Ono mag, sind folgende:

1. Plastic Ono Band ist ein super Band-Name.
2. Sogar die Lieder, in denen Yoko Ono ausnahmsweise mal nicht herumkreischt, sind spitzenmäßig – beispielsweise "Yes, I’m a Witch":


An Yoko Onos achtzigstem Geburtstag hat Peaches diese Nummer für/mit Yoko Ono aufgeführt. Wer das sehen möchte, kann gern HIER klicken (### ACHTUNG ### TRIGGER-WARNUNG ### enthält Kreisch-Parts ###).

Jetzt mal was ganz anderes: Findet Ihr es gut oder schlecht, dass ich seit kurzem hier so Sachen direkt einbinde und -bette? Videos, Musik und so weiter. Falls Ihr es schlecht findet, könnt Ihr mir gern ein paar Hasskommentare unten hinterlassen. Oder Ihr macht einen shitstorm auf Twitter, das wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Falls Ihr es gut findet, müsstet Ihr dann natürlich dementsprechend einen lovestorm machen.

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5. Januar 2014

Säuregrün

Schade, dass man ab einem bestimmten Alter selten die Gelegenheit hat, Steckbriefe oder Fragebögen auszufüllen, in denen nach der Lieblingsfarbe gefragt wird. Zu gern würde ich in einem solchen Steckbrief vermerken: Lieblingsfarbe Säuregrün. Ist es nicht total witzig, dass eine so schöne Farbe eine Bezeichnung erhält, die an umgekippte Reagenzgläser, an brodelnde, ekelhafte, giftige Flüssigkeiten, an verätzte Oberflächen und an Übelkeit denken lässt? Ich finde das enorm witzig.

Die erste schicksalhafte Begegnung mit der Farbe Säuregrün hatte ich in Gestalt meines Marni-Tops, von dem hier nicht zum ersten Mal die Rede ist:

Sieht aus wie hellblau, ist in fact aber säuregrün!

Neben diesem Oberteil besitze ich in der Farbe Säuregrün einen alten Kachelofen, einen Stuhl sowie eine Tasse, und auch die Wand in meinem Badezimmer kann man getrost als säuregrün bezeichnen:


Gewiss, die Geister scheiden sich daran, was genau eigentlich säuregrün ist! Ist das noch säuregrün oder doch schon lindgrün? Oder mint? Oder gelbgrün? Vielleicht sogar grasgrün? Bei Yoox, wo ich ganz gern einkaufe, kann man diese Entscheidung anderen überlassen. Man tippt einfach „säuregrün“ als Suchbegriff ein und bekommt unter anderem folgende Items vorgeschlagen:

Equipment, MSGM, Nike, Marni, Catarina Martins, Faliero Sarti, Maitri

Eine Auswahl, mit der ich einverstanden bin – all diese Farbnuancen lassen sich, finde ich, hervorragend unter dem Begriff Säuregrün subsumieren.

Wie Ihr alle wisst, hat die weltweite Farbautorität Pantone „Radiant Orchid“ als Farbe des Jahres 2014 ausgerufen. D’accord! Radiant Orchid ist ein schön rauchiges, fliederesques, für Protestanten sehr katholisch anmutendes Lila. Dennoch – für mich ist Säuregrün die Farbe für 2014. Immerhin darf Säuregrün laut Pantone als supporting cast bei den Frühlingsfarben 2014 mitwirken, und zwar unter anderem Namen in der Nuance „Hemlock“. Hier erklärt Leatrice Eiseman, Executive Director des Pantone Color Institute, warum:


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