23. März 2013

Loslassen

Wie es aussieht, leide ich unter Spannungskopfschmerzen. Dass ich mal loslassen müsse, sagt mir die Neurologin, die ich deswegen konsultiere. Und sie hat recht! Loslassen ist nicht meine Stärke – das kann man sogar schon an meinem extrem akkurat geführten Kopfwehtagebuch erkennen. Da ist nichts durchgestrichen, verschmiert oder eingerissen, da herrscht Ordnung. Vielleicht sogar mit einem leichten Twist ins Zwanghafte!

Aerobic, schlägt mir die Neurologin vor, ein Ausdauersport, bei dem man „den Kopf frei bekommt“. Ja, Aerobic kann ich mir gut vorstellen. Nicht, dass ich jemals Aerobic gemacht hätte, aber ich hege große Sympathien für diese Sportart, seit ich zu meiner Konfirmation 1985 einen Aerobicanzug geschenkt bekommen habe, bestehend aus graumelierten Leggings und einem türkis/grau gestreiften, badeanzugähnlichen Oberteil. Wenn ich also demnächst „ins Aerobic“ gehe, wird sich ein weiterer Kreis in meinem Leben schließen.

Problem: Ich mag Fitness-Studios nicht. Nein, ich korrigiere mich: Ich fürchte, ich mag die Musik nicht, die in Fitness-Studios in den Aerobic-Kursen gespielt wird. Bei Musik bin ich wählerisch! Schlechte Musik bereitet mir Kopfweh – und das wäre ja nun wirklich kontraproduktiv.

Was nun? Ach, am liebsten würde ich in Pamela Ewings Aerobic-Studio (Pam's Aerobics Unlimited) gehen, aber das geht ja nicht. Das gibt es ja gar nicht in echt. Leider.

So sieht es in Pamelas Aerobic-Studio aus und sollte es auch in dem von mir besuchten Aerobic-Studio aussehen



Ich hoffe, ich konnte mit dem Hinweis auf Pamelas Aerobic-Studio Eure Aufmerksamkeit erregen. Das wissen nämlich die wenigsten, dass Pam auch mal ein Aerobic-Studio hatte! Und zwar nachdem sie wegen ihrer Depressionen nicht mehr als Einkäuferin bei „The Store“ arbeiten konnte, sondern im Brooktree Hospital von Dr. Dagmara Conrad behandelt werden musste, danach, da hatte sie ein eigenes Aerobic-Studio.

Dr. Dagmara Conrad

Pam in der Therapiestunde bei Dr. Dagmara Conrad
 ******

Labels: ,

5. März 2013

Schuhe

Schuhe. Nicht ganz einfach, darüber zu schreiben! Ich möchte sogar behaupten, über Schuhe zu schreiben ist so schwer wie deutsche Schauspieler nicht müde werden zu sagen, dass es ist, eine komische Rolle zu spielen: nämlich extrem schwer und fast nicht zu meistern. Eine komische Rolle zu spielen sei das Schwierigste überhaupt, habe ich erst wieder am Wochenende in der Februarausgabe der „Interview“ gelesen. Genauso ist es mit dem über Schuhe Schreiben. Über Blusen schreiben ist hingegen relativ simpel – ob es so simpel ist wie ernste Rollen spielen, kann ich nicht sagen bzw. ob ernste Rollen spielen überhaupt einfach ist, das stand da nicht.

Der Grund, warum es so schwer ist, über Schuhe zu schreiben: Schuhe werden von den falschen Leuten vereinnahmt. Beispielsweise von Leuten, die Sachen sagen wie „Eine Frau kann niemals genug Schuhe haben“. Kann sie wohl! Eine Frau kann sogar zu viele Schuhe haben, siehe Imelda Marcos.

Weil ich unter allen Umständen vermeiden möchte, in die Nähe von Leuten gerückt zu werden, die solche und noch mehr abzulehnende und unlustige Sachen wie z.B. „I believe in a woman’s right to shoes“ sagen, tu ich immer so, als ob mir Schuhe nicht nur piepegal, sondern sogar schnurzpiepegal sind. Aber Euch, den lieben Leserinnen und Lesern meines Geheimblogs kann ich es ja gestehen: Ja, ich liebe meine Schuhe – und trotzdem würde ich niemals „Give a girl the right shoe and she can conquer the world“ sagen. Ich würde es ja noch nicht einmal denken!

Meine Schuhsammlung


Meine derzeitigen Winterstiefel, ungeputzt, von Accessoire Diffusion – einer dieser seltsamen, hier völlig unbekannten französischen Marken, die das Lafayette immer mal wieder im Angebot hat, die dann aber irgendwann aus dem Sortiment verschwinden. Das Leder dieser Schuhe ist dick, aber zugleich sehr weich, ich mag die drei Schnallen und diese Farbe irgendwo zwischen mauve, taupe, montblanc und grau. Fun Fact: Stelle gerade fest, dass die Stiefel auf der Internetseite des Herstellers doch recht günstig sind im Vergleich zu dem Heidengeld, das ich im Lafayette bezahlt habe.


Ah, meine gelben Glitzerballerinas mit dem kleinen Geheimnis: Sie sind innen mit rosafarbenem Leder gefüttert! Seither ist rosa und gelb eine meiner liebsten Farbkombinationen.


Diese Schuhe habe ich einmal für sechs Euro in einem dieser Trödelgeschäfte in der Urbanstraße gekauft. Made in Italy, cuoio vero. Leider kann man die Marke nicht mehr erkennen, ich rede mir aber ein, dass sie von Gucci sind, denn ich bin mir sicher, dass Gucci Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger solche Treter hatte. Woher ich weiß, dass diese Schuhe aus den späten Siebzigern stammen? Ganz einfach: Als ich die Grundschule besuchte, tauchten einmal zwei neue Kinder in der Schule auf. Mandy und Michael aus der DDR. Michael war bei mir in der Klasse, Mandy ein bisschen jünger. Mandy trug ziemlich bald Schuhe in genau diesem Stil. Fand ich damals schon toll und jetzt habe ich selbst welche. Vielleicht sogar die originalen von Mandy? Wohl kaum. Größe 39 in der dritten Klasse, nein, das hatte Mandy nicht.


Ein Schuh gemacht für Leute, die sich nicht für das Golfspielen interessieren, aber der Golfästhetik einiges abgewinnen können. Also für mich. Fun Fact: Dieses Paar Schuhe habe ich nicht im Lafayette, sondern in dem Laden neben dem Lafayette gekauft.


Hoffentlich kommen Plateauschuhe nicht so bald wieder aus der Mode. Schließlich sind Wedges, wie man sie ja auch nennt, für mich die einzige Möglichkeit, ab und zu mal hohe Schuhe zu tragen.


Weiße Schuhe mit aufgemaltem Brogues-Lochmuster. Schön und witzig zugleich. Diese Schuhe sind der Grund für meine unbeirrbare Sympathie für Robert Clergerie. Auch wenn ich Kollektion um Kollektion doof finde, gehe ich doch nicht selten ins Lafayette, um zu schauen, ob es etwas Schönes von Robert Clergerie gibt. Ganz ähnlich geht es mir übrigens mit Stephane Kélian. Fehlt nur noch Charles Jourdan in diesem Kleeblatt oder Dreiergespann!


Rote Schnürstiefelchen.


Zalo-Slipper von Galo. Erinnern mich a) an die Outfits von Higgins aus Magnum und tragen mich b) laut Hersteller effortlessly from the the day into the evening.


Und zum Schluss: Mein Beitrag zum Thema Turnschuhromantik.

******

Labels: