16. Mai 2010

Gutes aus der Region

Jemand hat einen Gaunerzinken auf meine Klingel gemalt! Wahrscheinlich ein/e Gauner/in oder sogar mehrere Gauner/innen!


Leider konnte ich das Zeichen nicht 100%ig decodieren, einer schnellen Internetrecherche zufolge kommt es jedoch dem Zeichen am nächsten, welches besagt "Hier wohnt ein Polizist". Seltsam. Das wüsste ich aber, wenn hier ein Polizist wohnen tät. Das kann ich sogar beschwören, dass hier kein Polizist wohnt! Da hat wohl jemand Mist gebaut! Um weitere Missverständisse zu vermeiden und einen reibungslosen Ablauf des Gauneralltags zu gewährleisten, habe ich das falsche Zeichen natürlich sofort entfernt und die korrekten Zinken angebracht:


Das letzte Zeichen wurde von mir ein bisschen modifiziert. Oder modernisiert, wenn man so will. Was meint Ihr? Wird das klar, was ich damit ausdrücken will? Dass das Essen, das man hier bekommen kann, aus der Region stammt und durch 100%ige Öko-Qualität besticht? Ist nachvollziehbar, oder? Schließlich muss ja auch deutlich werden, wieso es hier kein Geld gibt bzw. wo das sowieso nur in Maßen vorhandene Geld hingeht.

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12. Mai 2010

Aua, aua, aua, mein Kopf

Komisch. Immer wenn ich von dieser verdammten Migräne heimgesucht werde, was zum Glück nicht sehr oft passiert, zwei-, dreimal im Jahr vielleicht, wenn ich also von diesen üblen Kopfschmerzen niedergestreckt werde und bewegungslos zuhause rumliegen muss, meine ich mich zu erinnern bzw. bilde ich mir ein, als Kind mehrere Kinder- oder Jugendbücher gelesen zu haben, in denen Kinder vorkommen, deren schwerst alltagsuntaugliche Mütter regelmäßig aufgrund von Migräneanfällen tagsüber im Bett liegen. Wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen, werden sie von ihren Kindermädchen ermahnt, ganz leise zu sein und sie dürfen nur ganz kurz in das kühle, abgedunkelte Schlafzimmer huschen, um der lieben Maman guten Tag zu sagen, und danach ist Mittagessen in der Küche angesagt. Mit dem Küchenpersonal. Und wenn die Mütter keine Migräne haben, dann spielen sie traumwandlerisch schön auf dem Flügel Stücke von Chopin. Oder von Debussy natürlich. Komisch, komisch, komisch! Bisher habe ich nicht ein einziges Kinderbuch wiederentdeckt, in dem dieses Migräne-Motiv auftaucht. Wo habe ich das nur her? Was reime ich mir da nur wieder zusammen? Wie auch immer, Kopfschmerzen, ja, das habe ich drauf, aber aufs Klavierspielen verstehe ich mich leider kein bisschen! Ich kann "Komm, lieber Mai, und mache" zweihändig spielen, und das nicht mal schlecht, aber dann ist auch schon Schluss.

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2. Mai 2010

1. Mai

Der 1. Mai ist vorbei und damit auch die Woche des Nachdenkens darüber, was ich auf mein Plakat für die gestern stattgefunden habende Anti-Nazi-Demo schreibe. Ach, was habe ich überlegt! Das ist schließlich nicht ganz einfach - auf der einen Seite gilt es, mit den Faschos Klartext zu reden, auf der anderen Seite muss man natürlich irre aufpasssen, dass man mit dem Plakat nicht aus Versehen zu einer Straftat aufruft und sofort verhaftet wird. Ein Zitat ist in so einem Fall nicht schlecht, habe ich mir gedacht, da kann man sich einfach herausreden, nach dem Motto Wieso? Das stammt doch gar nicht von mir, das behaupte ja nicht ich, das ist doch eine Textstelle aus einem Lied von den Ärzten und so weiter:


Obwohl, dann wird das nachher wieder bis zum Bundesverfassungsgericht hoch verhandelt, wie das nun ist, mit den Zitaten, und ich sitze jahrelang in Untersuchungshaft. Nicht schön! Der erste Entwurf musste verworfen werden.


Mein zweiter Entwurf. Juristisch absolut wasserdicht, das ja, aber vielleicht sollte man von dieser Textlastigkeit wegkommen und mehr mit Symbolen arbeiten?


Wichtig: Es muss deutlich werden, wer sich von dem Symbol angesprochen fühlen soll. Mein Mitbewohner, der übrigens nicht mehr mein Mitbewohner, sondern "mein Freund" heißen will, bitte, also mein Freund fand alle drei Entwürfe doof und schlug eine Spruch vor, der die Nazis da trifft, wo es ihnen richtig, richtig weh tut:


Brilliant! Allerdings könnten diesen Spruch unter Umständen auch die Autonomen von der Antifa in den falschen Hals bekommen und ich würde zwischen die Fronten geraten. Unangenehm! Eines ist jedenfalls klar: Die Demo-Plakat-Schreiberei hat sich zu einem schwierigen Geschäft mit allerlei Fallstricken entwickelt. Ich bin dann ohne Plakat gegangen, habe dafür aber mein schönstes Antifa-Outfit angezogen. Aber nicht den schwarzen Kapuzenpulli, sondern den hellgrauen. Auf dem schwarzen sieht man immer alle Katzenhaare so.

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