7. Juni 2009

Rock me in crazy Berlin

Ach, Berlin! Verrückt! Hier ist wieder mal was los! Zum Beispiel die Fahrradsternfahrt. Bei der Fahrradsternfahrt werden zahlreiche Straßen, Magistralen und vor allem die Avus und die Stadtautobahn A100 für den Autoverkehr gesperrt, sodass die Radfahrer mit großem Hallo einmal auf der Autobahn fahren und zugleich unter anderem gegen den weiteren Ausbau derselben demonstrieren können. Denn, so die Radfahrer, die Hälfte der Berliner Haushalte hat eh kein Auto, wer braucht da noch eine Autobahn, mit dem Geld könnte man spitzenmäßige Fahrradwege in ganz Berlin bauen. Entworfen von Karl Lagerfeld, sogar dafür würde das Geld langen. Und die Autofahrer sagen natürlich, nee, nee, die Autobahn muss gebaut werden, wir brauchen die, fertig. Da ist natürlich Streit vorprogrammiert. Aber muss es so kommen? Kann man nicht einen Kompromiss finden? Ich meine: ja. Man könnte die Autobahn doch ausbauen, aber nur die Fahrradfahrer dürften sie benutzen! So wäre allen gedient. Ah, ich bin ganz ergriffen von meiner Kompromiss- und salomonischen Urteilsfähigkeit! Übrigens war auch Außenminister, Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier samt Begleitkolonne von der Straßensperre betroffen. Was mag in seinem Kopf vorgegangen sein, als tausende Fahrradfahrer an ihm vorbeifuhren und er warten musste? Man weiß es nicht. Etwas wie Scheiß Grüne! oder eher Ah, die deutschen Bürger sind toll! Sie nutzen die Möglichkeiten der politischen Partizipation, sie übernehmen Verantwortung und engagieren sich, von Politikverdrossenheit keine Spur! Auch wenn ich für den Ausbau der Autobahn bin bzw. mir das eigentlich egal ist, so lasse ich es mir da gern gefallen, einmal ein Stündchen warten zu müssen! So oder so wird der Außenminister und Vizekanzler gedacht haben, man weiß es nicht. Ob es eventuell internationale Verwicklungen gegeben hat aufgrund seiner Verspätung? Hat er dadurch ein wichtiges Außenministertreffen versäumt? Gar Staatsoberhäupter und Könige brüskiert? Man weiß es nicht. Obwohl. Vielleicht war der Außenminister auch unterwegs, um einem anderen Land den Krieg zu erklären? Dann muss man natürlich von Glück sprechen, dass er in die Fahrradsternfahrt hineingeraten ist und dadurch schlimmeres verhindert wurde. Verrücktes Berlin.

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1 Kommentare:

Anonymous Icke

Ha ick doch imma jesacht. Dit is mein Balin. Dit jefällt ma.

13. Juni 2009 um 15:49  

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