30. Mai 2008

U-Bahnhof-Fliesen-Rätsel N°14

Sieht schlecht aus im Moment mit den U-Bahnhof-Fliesenrätseln. Ich fahre im Moment nicht U-Bahn. Ich fahre Fahrrad, eventuell S-Bahn, das dann aber wiederum nur mit dem Fahrrad. Dann kann man mich dabei beobachten, wie ich auf sehr coole, sehr lässige Art und Weise mein Fahrrad zu einem Roller umfunktioniere, indem ich mit dem linken Bein auf dem linken Pedal stehe, während ich mit dem rechten Bein das Rad nach Rollerart "anschucke", und so über den Bahnsteig nach hinten, zum letzten Wagen, zum Fahrradwagen "brause", gleichsam in den Wagen "hineinfahre", um mich dann auf einen Sitz zu fläzen und mein Rad, das mittlerweile vor mir steht, wiederum auf sehr, sehr coole Art mit nur einem Fuß am unteren Rahmen "festzuhalten". Dann lese ich etwas, z.B. das Mieter Magazin oder einige Âventiuren aus dem Nibelungenlied. Je nachdem halt.

Aus diesem Grund also gibt es zwar kein U-Bahnhof-Fliesenrätsel, dafür aber ein anderes Rätsel, ein Bahnhofsrätsel:


Folgende Fragen gilt es zu beantworten:

1. Wie heißt der Bahnhof, der auf diesem von mir aufgenommenen und in manipulativer Absicht bearbeiteten Foto abgebildet ist?

2. Aus welchem Text stammt folgendes Zitat, in dem der gesuchte Bahnhof erwähnt wird?
Seinen eigentlichen Anfang nahm das Abenteuer erst, als sie in XXX ausstiegen. Der D-Zug ruhte lang und dunkel in der Halle unter dem Holzdach - sie durchschritten einen Tunnel, oben, in hellem Sonnenlicht, stand die Kleinbahn, wie aus Holz gefügt, steif und verspielt.

3. Weil das natürlich alles viel zu einfach ist, gibt es noch eine Frage: Im letzten Eintrag habe ich irgendwo, sozusagen ohne Quellenangabe, den Titel eines Buches verwendet. Wie lautet der Titel und wie heißt der Autor?

Mal sehen, was es zu gewinnen gibt.

Yours truly,
R.

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27. Mai 2008

Über Zähne

Oh no! Ich habe ja noch gar nicht erwähnt, dass ich irre gern Rummikub spiele! Nein, wirklich, ich tick aus, wenn ich einmal einen Tag ohne Rummikub auskommen muss. Weil die Steine sind so schön und der Name so gaga doof bekloppt, I love it! Und überhaupt: Das große Familienspiel für viele fröhliche Stunden. Im Kunstlederkoffer mit Tragegriff. So schön! Kombinieren ist Trumpf! Finde ich auch. Hier gewinnt, wer klug spielt und die Übersicht behält! Ganz meine Meinung. Ich sage es gern noch mal: Ich liebe es, dieses Rummikub, aber noch viel mehr liebe ich die rechteckigen Spielsteine (37 x 26 x 5mm), und mir gefällt die hirnrissige Phantasie, sie könnten eventuell aus Elfenbein oder Bakelit hergestellt sein. Ihre Farbe ist die von Zähnen. Von natürlichen, guten, kräftigen, immer gesund gewesenen Zähnen, deren Inhaber auf die Vierzig zugeht und oral nichts hat anbrennen lassen, ich sag nur schwarzer Tee, Zigaretten, Kaffee etc.pp. Und deren Inhaber ferner absolut keine Böcke drauf hat, seine Zähne jetzt bleichen zu lassen, denn, hey, so what?, ich bekenne, ich habe gelebt. Solche Zähne meine ich. Hellelfenbein, das ist die exakte Farbbezeichnung für die Zähne, die ich meine, und ebenso für diese schönen Rummikubspielsteine, einhundertsechs an der Zahl, in ihrem braunen Stoffbeutelchen sind sie drin, ich könnte den ganzen Tag darin rumwühlen, wegend des Soundes, der Sound ist so dermaßen schön, es ist eine Art helles Klappern, das von jeglichem Klirren mehr als weit enfernt ist, es handelt sich vielmehr um ein Klappern, das auch Aspekte des Rieselns und dunklen Klimperns in sich birgt und dieses Kribbeln auf der Innenseite meines Kopfes verursacht.



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8. Mai 2008

NK, NK

Komplett verkehrte Welt.

Steige ich am Bundesplatz mit meinem Rad in die Ringbahn Richtung nach Hause nach Neukölln, vor mir eine Prollfrau mit ihrem Billigmountainbike von LIDL, ALDI, was weiß ich, zu dumm zu merken, dass sie sich bewegen muss, damit ich auch noch in die Bahn reinpasse. Mache sie darauf aufmerksam, was zur Folge hat, dass sie auf sehr unangenehme, man könnte fast sagen proll-typische Art anfängt, mich anzukeifen. Dabei fuchtelt sie mir mit ihren Händen vor dem Gesicht herum. Sie hat sehr lange, echte, also verstörend gekrümmte, wahrscheinlich gelblich verfärbte - das kann ich nicht sehen, da sie metallic lila lackiert sind - Nägel (seit heute bin ich fast ein bisschen verliebt in diese gemachten porzellanigen Schaufelnägel - aber nur fast). Nicht zu vergessen ist darüber hinaus der silberne Billigschmuck, vielleicht war es auch billiger Silberschmuck, who knows, egal, sie keift herum, da schaltet sich ihr sackdummer Begleiter ein und sagt zu ihr: "Was erwartest du? Neukölln!" (augenverdreh, kopfschüttel)

Moment mal, Moment mal, Moment mal.
Muss nicht ich das sagen?
Was geht denn hier ab?
Was ist denn hier los?
Das ist doch mein Part!

Ich muss nachdenken.

Seit wann schütteln die Neukölln-Prolls über die Neukölln-nicht-Prolls verständnislos die Köpfe? Das war aber bis gestern noch andersherum! Oder machen die Neukölln-Prolls etwa - ich gebe zu: auf sehr subtile Art und Weise - gegen die drohende Gentrifizierung mobil? Aber ich habe doch gar kein Interesse daran, Gentrifizierung zu verursachen! Interessiert mich echt nicht. Ich will doch auch weiterhin am Imbiss zur Flugschneise abhängen und ein gut gemachtes Glas Mineralwasser trinken! Und außerdem, liebe Prolls, lest noch mal genau nach, z.B. in der Zeit oder im Tagesspiegel, Gentrification findet nur unten am Ufer, direkt neben Kreuzberg statt, nicht bei uns hier oben in real Neukölln (NK, NK)!
Was ist nur los?

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