17. Juli 2007

Etwas über Arndt

Ich kaufte letzthin ein Buch und las es, wie man so schön sagt, durch. Das Buch handelte von Arndt von Bohlen und Halbach, dem letzten Spross der Essener Stahlbarondynastie Krupp. Arndt von Bohlen und Halbach soll in den 70er- und 80er-Jahren ein Jetset-Leben zwischen München, Marrakesch, Blühnbach und, wie man so schön sagt, Palm Beach geführt haben. Wie alle wohlhabenden Menschen litt Arndt von Bohlen und Halbach enorm unter seinem Reichtum. Ich sage nur: goldener Käfig, falsche Freunde etc.pp.bumsfallera. Sehr weise, fast visionär, notiert der kleine Arndt in seinem Tagebuch:
"Ich habe heute lange nachgedacht und habe herausgefunden, daß mich ein Fluch verfolgt (...). Es ist der Fluch des Geldes. Der Reichtum lastet schwer auf mir wie auf anderen Menschen die Armut. (...). Ich gäbe die Hälfte meiner Besitztümer, wenn ich dadurch glücklicher würde."*
Schließlich kann man nie wissen, ob man die andere Hälfte der Gelder nicht doch noch zu irgendetwas gebrauchen kann. Ich berichte dies alles übrigens, um deutlich zu machen, dass ich ein ereignisarmes, wenn nicht sogar ereignisloses Leben führe. Wenn ich nicht gerade aus dem Leben anderer Menschen berichte, denke ich mir alles mithilfe einiger Phantasie aus. Das Ganze hier ist erstunken und, wie wir Experten sagen, erlogen und von der Wahrheit so weit entfernt wie Rüdesheim von Sonthofen, also so ungefähr 330km. Ich lebe mithin in einer sogenannten Traumwelt. "Ja, aber, wo soll man denn sonst leben?", werden mir einige Leser gedanklich und/oder rhetorisch zurufen. Sehe ich genauso. Wo soll man denn sonst leben? In Berlin etwa? Nee, nee, nee.

*Kammertöns, Hanns-Bruno (1998): Der letzte Krupp. Arndt von Bohlen und Halbach - Das Ende einer Dynastie. Hamburg: Hoffmann und Campe, S. 212.

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1 Kommentare:

Anonymous Anonym

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4. Juni 2010 um 23:38  

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