30. September 2006

U-Bahnhof-Fliesen-Rätsel N°7

So, wo ist das?


Es handelt sich um einen gruseligen Bahnhof, in dem man vom Hauch der Geschichte ungut angeweht wird: Die gesuchte station war nach dem Zweiten Weltkrieg completely zerstört und wurde mit dem Marmor aus der Empfangshalle der Neuen Reichskanzlei wieder aufgebaut. That's what I call gruselig!

Reicht das an Information? Definitely. Und, Leute, der jetzige Name des Bahnhofs genügt mir nicht, das wäre way to einfach. Ich möchte alle vier Namen, die der Bahnhof seit seiner Erbauung hatte!

Spitzenreiter in Sachen Umbenennung ist übrigens, so vermute ich, der U-Bahnhof Frankfurter Tor. Lustige sechsmal hat der Bahnhof den Namen gewechselt: 1930 eingeweiht als U-Bhf. Petersburger Straße; 1945 kommt der sowjetische Stadtkommandant Nikolai Erastowitsch Bersarin bei einem Motorradunfall ums Leben --> Umbenennung 1946 in Bersarinstraße --> 1957 dann Frankfurter Tor --> 1991 Rathaus Friedrichshain, Rathaus zieht woanders hin --> Rückbesinnung 1996 auf Frankfurter Tor, wenige Monate später back to the roots bzw. to Petersburger Straße, um dann 1998 wieder auf Frankfurter Tor zurückzugreifen.

Es gibt übrigens wieder etwas zu gewinnen. Ein hipster pda, von mir gebastelt:



(Ich bin heute slightly englisch drauf.)

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29. September 2006

Aua

Folgendes habe ich heute festgestellt: Fährt man bei Kopfweh mit dem Fahrrad ca. zehn Minuten über Kopfsteinpflaster, sind die Schmerzen danach wie weggeblasen. Habe ich womöglich gerade so eine Art homöopathische Schmerztherapie erfunden? Aus Verifizierungsgründen werde ich also demnächst bei Völlegefühl essen gehen bzw. bei Übelkeit Karussell fahren.

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28. September 2006

Lustiges kleines Bild: lowboy



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22. September 2006

Skills

Ich kratze mich an der Nase und frage mich, was kann ich eigentlich besonders gut? Da fällt mir nur eine Sache ein: Aus nichts was machen, das kann ich! Mein Spezialrezept - Schnitzel, aus alten Schuhsohlen gezaubert. Mmmmhhhh, lecker! Oder: wenn zum Beispiel mal kein Brot im Haus ist, dann esse ich einfach Kuchen! Man kann diese Fähigkeit jedoch nicht nur im kulinarischen Bereich gut gebrauchen, nein, auch in punkto Lifestyle ist sie mir bisher immer sehr gut zupaß (Achtung, alte Rechtschreibung, bitte nicht zu Hause nachmachen) gekommen. Wohnt man z.B. in einer bescheidenen Wohnung mit heruntergewirtschafteten Möbeln, es mangelt aber an Elan oder finanziellen Möglichkeiten, daran etwas zu ändern, dann kauft man einfach Mengen an Schnittblumen (das Geld für die Blumensträuße bekommt man, indem man endlich mal die Pfandflaschen wegbringt, die sich schon seit Wochen in der Speisekammer stapeln). Der Trick daran: Die Blumen sind - sui generis - schön; durch sie jedoch wirkt auch alles andere, als ob es so gewollt wäre (Stichwort persönlicher Stil). Am besten funktioniert dieser Trick übrigens mit einem Blumenstrauß, der aussieht wie selbstgepflückt. Allerdings nur, wenn man in einer Großstadt wohnt. Im ländlichen Raum greifen wieder ganz andere Stylemechanismen. Wäre ich im Ostblock aufgewachsen, dann hätte ich mich dort aufgrund meiner Fähigkeit, aus nichts etwas machen zu können, vermutlich sehr wohlgefühlt. Wahrscheinlich hätte ich sogar für die Staatssicherheit gearbeitet! Aus Überzeugung! Vor lauter Wohlfühlen!

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21. September 2006

Unnützes Wissen

Ich erschrecke immer wieder, wie viel unnützes, aber zugleich unlöschbares Zufallswissen ich im Kopf habe: Ich weiß beispielsweise, dass Melanie Griffith die Tochter von Tippi Hedren (Die Vögel) ist, dass Liza Minellis Mutter Judy Garland, ihr Patenonkel Ira Gershwin ist, dass die Gershwins früher Gershowitz hießen, ich kann aus dem Stegreif alle Milli Vanilli-Hits singen (zumindest die Refrains), ich kann mich genau an das furchtbare Lied Tango der schrecklichen Sängerin Dalbello erinnern, aber wenn ich mir einmal einen Grießbrei oder einen Porridge kochen will, muss ich im Internet das Milch-Haferflocken- bzw. das Milch-Grieß-Verhältnis recherchieren. Und wer ist schuld? Das Informationszeitalter. I blame it on the Informationszeitalter.

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18. September 2006

Lustiges kleines Bild: megaphone



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15. September 2006

Im Blickpunkt: Meine Fernsehgewohnheiten

Kinder, so liest und hört man allenthalben, brauchen nicht nur Strukturen und klare Regeln, nein, sie verlangen und schreien geradezu danach. Struktur und klare Regeln bekommt man übrigens am besten durch Fernsehen in das eigene Leben hinein. Ich spreche hier natürlich nicht vom dumpfen Glotzen, sondern vom selbstbestimmten Serien-Schauen. Mein Leben lässt sich wunderbar in eine Abfolge von Lieblingsserien einteilen, angefangen bei Daktari, wonach ich laut meiner Familienmitglieder schon im Säuglingsalter süchtig gewesen sein soll. Angeblich saß, nein, lag ich schon Stunden vor Beginn der Serie vor dem Fernseher, nur um nichts zu verpassen von Clarence, dem schielenden Löwen und Judy, der Schimpansin. Soll ich das glauben? Eher nicht, denn schließlich behaupten exakt dieselben Familymembers, ich hätte anstatt Löwe Löbe gesagt und dann wiederum heißt es, ich hätte kein r aussprechen können und statt Rosine Wosine gesagt. Und das als Säugling. Nee, das sind zu viele Widersprüche. Weiter gehts mit Catweazle; ehrlich, ich habe null Erinnerung an diese Serie, ich weiß nur noch, dass ich sie, gelinde gesagt, super fand. Jahre später hatte ich in der Schule einen Mathelehrer, den die gesamte Jahrgangsstufe Catweazle nannte; ich fand das sehr passend, was wiederum bedeutet, dass ich mit 18 noch mehr Erinnerungen an diese Serie hatte als nun mit 35. Den größten Teil sowohl meiner Herzens- wie auch meiner Humorbildung habe ich mir übrigens bei Montagsspaß/Spaß am Montag/Spaß am Dienstag erworben. Dann jeden Mittwoch, 18:13, Fame - Die Serie. Diese Serie habe ich ausschließlich wegen Leroy, dem Ghetto-Rabauken, angeschaut. Strukturtechnisch am ergiebigsten waren für mich die frühen mittleren 90er:

schedule SoSe 1994
09:03 bis 09:45 ARD, Dallas/WH
10:15 bis 11:45 Seminar
12:00 bis 14:00 Mensa und Kaffeetrinken
14:15 bis 17:15 Bibliothek/Lernen
17:54 ARD, Verbotene Liebe

Später habe ich auch Ally McBeal geschaut, hatte für mich aber zu wenig Identifikationspotential. Ally McBeal = erfolgreich im Berufsleben, Katastrophe im privaten Bereich, ich = erfolgreich im Privatleben, Pobleme im Berufsleben (ich war damals Langzeitstudentin). Okay, Sex and the City, jaja, habe ich auch angeschaut, ich steh aber nicht so auf dieses mit Freundinnen Cocktails trinken gehen, kreisch, kicher, und ist es nicht irgendwie süß und witzig, dass wir uns immer neue Schuhe kaufen, und dass es uns kein Mann recht machen kann? Uäh, igitt, fand ich schon immer ekelhaft.

Und nun? Nun schaue ich Welcome, Mrs. President. Hauptdarstellerin: Geena Davis. Co-executive producer: Geena Davis. Das ist kein Zufall, mit dieser Serie soll die Welt auf Hillary 2008 vorbereitet werden. Wetten, Geena und Hillary haben das gemeinsam ausgetüftelt? Mir solls recht sein.

Falls man übrigens gerade keine Lieblingsserie hat, kann man getrost das Nibelungenlied lesen, da ist alles drin: Erzählstränge, die ins Leere laufen, Bobby Ewing-artige Träume und natürlich jede Menge Unlogik bzgl. Raum und Zeit (Krimhild müsste am Ende, richtig gerechnet, so um die 180 Jahre alt sein).

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10. September 2006

U-Bahnhof-Fliesen-Rätsel N°6

Diesmal gibt es sogar etwas zu gewinnen. Wo ist das?


Hinweis. Der U-Bahnhof ist nach einem Dichter benannt, den Robert Walser im Jahr 1928/29 in einem seiner Dichterportraits so beschreibt:
Für mich ist XXX einer der merkwürdigsten Dichter. Er schrieb im Fort Joux bei Pontarlier im Jura die Tragödie XXX, die der ausgeglichenste deutsche Dichter, wobei ich von Goethe spreche, vorsichtig mißbilligte. XXX war, möchte man sagen, darum, daß er schon in jungen Jahren nach Paris reiste, was sich meines Wissens kaum einer seiner Zeitgenossen herausnahm, ein ausgesprochener Europäer. Er wollte die Welt sehen, und er sah sie. In Paris scheint er sein Erstlingsdrama, die XXX, einen meiner Meinung nach erstrangigen Wurf, verfaßt zu haben. Eigenartigerweise ließ er sich hernach im Schweizer Städtchen Thun blicken. Was dieser Städtename nicht schon an sich für einen schönen Ton hat! Weshalb er sich gerade dort ansiedelte? Hätte er nirgends anderswo den XXX dichten können, der später in Weimar eklatant durchfiel? (...). Er scheint im übrigen für den Mund des Schauspielers, will sagen, die Bühne, eine wesentlich zu bildreiche Sprache gesprochen zu haben. Daß ihn seine Familie als überspannt empfand, versteht man ohne weiteres. Beim XXX, dem letzten Werk seiner gleichsam fulminanten Feder, angelangt, bin ich mutig genug, mich für berechtigt zu halten, auszusprechen, daß dies Schauspiel mit dem Fehler der Tadellosigkeit geziert sei. Eine allzu saubere Arbeit entbehrt irgendwelcher Wirkung. XXX erreichte ein Alter von nur vierunddreißig Jahren.
Den Namen des Dichters und des U-Bahnhofs herauszufinden ist einfach, möchte ich meinen. Wem es gelingt, alle XXX richtig aufzulösen, dem winkt als Preis ein Buch meiner Wahl von Robert Walser.

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9. September 2006

Plan A, B und C

Was ich nie verstehen werde: Wieso rennen die Leute zur U-Bahn, wenn in drei, spätestens fünf Minuten die nächste kommt? Das ist gefährlich! Man bemüht sich, würdevoll und gemessenen Schrittes durch die Gegend zu laufen, auch wenn man spät dran ist - man kanns ja meistens eh nicht mehr ändern.

Mein Vorhaben: Von der Uhlandstraße zum Mehringdamm. Ich also runter zur U1/U-Bhf. Uhlandstraße. ZUR ZEIT KEIN ZUGVERKEHR. Wie? Was? Wieso das denn? Was ist denn hier los? Aber: Ich kanns ja nicht ändern, also wieder hoch, neuer Plan: Ich steige am U-Bhf. Kurfürstendamm in die U9. Auf dem Weg dorthin kommt der M19er vorbei. Und was für ein Prachtexemplar! Nichts wie hinein, denn dieser Bus bringt mich direkt zum Mehringdamm. Allein: Es ist Freitagnachmittag, Ku'damm, Tauentzien, lots of tourists und anderem Volk, und an jeder Haltestelle werden die Fahrgäste einmal komplett ausgetauscht. Am U-Bhf. Kurfürstendamm erwäge ich kurz, zu Plan B zurückzukehren; zu spät und außerdem: Ich kanns ja eh nicht mehr ändern. Am Wittenbergplatz vor dem KaDeWe steigt eine Schulklasse auf Berlinfahrt zu. Erkennbar an ihren sehr tief hängenden Eastpack-Rucksäcken. Die Schüler stehen drängelnd im Oberdeck, Busfahrer: OBEN KEINE STEHPLÄTZE! Keine Reaktion. Busfahrer: OBEN KEINE STEHPLÄTZE!! ICK HAB ZEIT! ICK KANN WARTEN! Die Schüler lachen, Hey, das ist also die berühmte Berliner Schnauze mit Humor, und rühren sich nicht, bis ihnen die einheimischen Fahrgäste klar machen, sich nach unten zu verpissen, weil sonst würde man morgen noch hier stehen. Alle stöhnen genervt rum, weil das so lang dauert, nur ich nicht, denn mein Motto lautet: Ich kanns ja eh nicht ändern! Ich schau lieber mal, was der Typ neben mir so liest: Oha! Ein Drehbuch, ein Schauspieler. Was soll ich sagen, vielleicht: good news for people who love bad news, denn demnächst wird es einen Film oder eine Serie mit dem schönen Titel Mallorca hoch drei geben. Vielleicht war es auch Ibiza geteilt durch zwei, das weiß ich jetzt nicht mehr so genau.

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6. September 2006

Zeitmangel essen Kreativität auf

Leider. Aber immer noch besser als z.B. Baldrian essen Nervosität nicht auf, Knöterich essen Balkon auf oder, der Klassiker natürlich, Angst essen Seele auf.

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2. September 2006

Lustiges kleines Bild: rebus



Heute mal mit Anmerkung: Kann jemand dieses Rebus-Rätsel lösen? Seit Tagen mache ich daran herum, aber ich komme nicht drauf. Das Bild stammt aus dem Webster's New Encyclopedic Dictionary; Englisch also. Vorn, das ist so eine Art Andy Warhol-Campbell-Suppendose, also tin oder amerikanisch can. Dann U und C. Soll das you see bedeuten? Hinten ein Brunnen. Was Brunnen auf Englisch heißt, weiß ich nicht, denn ein Brunnen kommt in keinem mir bekannten Popsong vor. Und mein mentales Englischlexikon enthält ausschließlich Wörter aus Popsongs. Ich schlage mal nach: Brunnen heißt offensichtlich well. Noch nie gehört. Can you see well vielleicht? Ist das überhaupt korrektes Englisch? Oder Tinucwell? Canucwell? Ich gebe es auf.

A propos Andy Warhol. Lesenswert ist The Philosophy of Andy Warhol (From A to B and Back Again).

A propos Englisch. Was hat es eigentlich mit dem monkey im englischen Sprachraum auf sich? Hier nur ein paar Beispiele: Pixies - Monkey gone to heaven, Beatles - Everybody's got something to hide except for me and my monkey; Robbie Williams - Me and my monkey. Ich und mein Affe. Rätselhaft.

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