28. Februar 2006

Große Weisheiten in kleiner Münze

Dem aktuellen arte-Magazin (ja, ich habe das arte-Magazin abonniert, ja, ich habe eine Katze) liegt ein simplify your life-Werbeflyer bei. Geworben wird für eine Art extended version des simplify your life-Buches, eine monatliche Beratungsbroschüre.

Erschreckend: Für den Bruchteil einer Sekunde war ich fasziniert, spielte kurz mit dem Gedanken, diese Broschüre zu abonnieren. Muss ich mir etwa Sorgen machen?

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23. Februar 2006

Tintenkiller

Seit ewig und zehn Jahren habe ich mir mal wieder einen Tintenkiller gekauft. Ich hatte ganz vergessen, was das für eine prima Erfindung ist. Beweis:


Früher
Jetzt

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18. Februar 2006

Briefe an die Leser

Ich lese regelmäßig und gern die Titanic. Aber: neulich blätterte ich durch ein altes Heft, Ausgabe 10/1992, und stieß, unter der Rubrik Briefe an die Leser, hierauf:
Ihr, Berliner Magazin TIP, habt herausgefunden: Fritz Teufel, der "sogenannte Bürgerschreck", fährt jetzt für 900,- DM pro Monat als Fahrradkurier durch Berlin. Das ist sicher sehr sehr "umweltfreundlich". Aber die Erinnerungen. "Erinnerungen, traurige Erinnerungen gehen weiter zurück. Ostern 1968, Kurfürstendamm. Das Fahrrad auf dem Boulevard. Die Schuhe. Und das Blut. Das Blut von Rudi Dutschke, seinem Genossen von der Außerparlamentarischen Opposition (APO). Die Kugeln abgefeuert von einem verwirrten jungen Mann, den die law-, order- und Revolverpresse zu seiner Tat ermutigte." Sätze wie aus der Stußwaffe abgefeuert. Geschrieben von einem verwirrten jungen Mann. Für die Law-Presse. Oder auch die Order-Presse. Ging bloß daneben. War gar nicht Kurfürstendamm. War Kantstraße. Knapp daneben. Wie sagte unser Lehrmeister Billy the Kid so treffend: "Gib möglichst viele Sätze ab. In eine ungefähre Richtung." Paw! Paw! Titanic
Man mag den Style scheiße finden. War aber halt doch Kurfürstendamm. Kantstraße war Benno Ohnesorg. Das nervt manchmal ein kleines bißchen an der Titanic, diese unangenehme Besserwisserei.

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12. Februar 2006

Tagebucharchiv

Im Deutschen Tagebucharchiv werden, so kann man auf der Internetseite lesen, private Tagebücher gesammelt, archiviert und der Wissenschaft sowie der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Jeder und jede Interessierte kann hier autobiographische Texte einreichen.

Ich habe hier ca. 20 Tagebücher rumstehen, der erste Eintrag datiert auf den 5. August 1982, der letzte auf den 10. Mai 1999. Der Inhalt ist höchst brisant und die gesellschaftspolitische Relevanz der Bücher kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. So heißt es da beispielsweise am 25. Juni 1987:
Plötzlich sagte sie 'Hey, schau mal, wer da ist!' Ich drehte mich um, und da kam K. auch schon her und sagte 'Hallo.' Dann fragte er, ob wir ihm vielleicht zwanzig Pfennig leihen könnten. Konnten wir. Und dann sagte er noch 'Ciao, ich muss leider gleich wieder in die Schule...'
Wenige Tage später, am 27. Juni 1987, ereignete sich Folgendes:
Und dann kam I. und sagte, dass K. im M. sei, sein Auto würde davor stehen. Wir sind dann mit dem Roller hingefahren, mais ... pas de K. Nur A. und W. Wir gingen dann gleich wieder und sind ins R. Dort war nichts los, wir wieder zurück ins M. Dann kam T. aus S. mit E. im Schlepptau. E. kam gleich her und und sagte, er hätte ein paar schlimme Tage hinter sich. Dann stellte sich noch raus, dass K. in S. sei. Dann sind wir wieder ins R. gegangen. Dort war es immer noch blöd.
Doch, das muss der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Absolut. Eine Jugend in der Provinz. In den Achtzigern.

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6. Februar 2006

Die Straße der Spezialisten

Mitte der 90er Jahre bin ich nach Berlin gezogen. In eine Seitenstraße des Kurfürstendamms. Damals absolute no-go-area, der Mitte-Hype war in vollem Gange. In der Tat hat es ein halbes Jahr gedauert, bis ich mal nach Mitte gekommen bin, Ku'damm, Savignyplatz und v.a. die Kantstraße (Schwarzes Café! Abraxas!) gefielen mir besser. Die Kantstraße, immer noch eine meiner Lieblingsstraßen, ist für Berlin das, was für Wien die Neubaugasse - die Straße der Spezialisten. Folgende Fachgebiete sind dort vertreten

* Asiatische Restaurants
* Inneneinrichtung von Rahaus bis Bisazza Mosaico
* Rotlichtmilieu.

Empfehlenswert: das kleine Restaurant China selig, direkt gegenüber vom Cascade Sex-Kino.

Wenn Mitte das Tübingen des Ostens, dann ist die Kantstraße - hm - vielleicht das Reutlingen Berlins?

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5. Februar 2006

Auflisten, Teil 2

Bitte hier weiterlesen.

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3. Februar 2006

Fleisch

Schon blöd, dass Frau Esskultur Tiere auf unseren Speiseplan gesetzt hat, zu denen man easy eine emotionale Bindung aufbauen kann: Schweinchen, Lämmchen, Kälbchen. Wie praktisch hingegen wäre eine Tradition, die es uns erlaubt, unseren Fleischbedarf umstandslos aus dem Insektenbereich abzudecken: 1000 Spinnen zusammengepfercht auf 20 Quadratzentimetern? Geschieht ihnen recht. Mückenbabys tagelang ohne Licht und Wasser im Insektentransporter auf der Autobahn? Mir egal.

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